ADHS, die Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung, zeigt sich in etwa 75 % der Fälle als gemischtes Erscheinungsbild, bei dem unaufmerksame, hyperaktive und impulsive Symptome gemeinsam auftreten. An zweithäufigster Stelle steht das sogenannte ADS, bei dem Unaufmerksamkeit im Vordergrund steht, während hyperaktive und impulsive Symptome kaum oder gar nicht ausgeprägt sind. Im Gegensatz zum internationalen Klassifikationssystem ICD-10 der WHO unterscheidet das amerikanische Diagnosesystem DSM-5 zusätzlich ein vorwiegend hyperaktiv-impulsives Erscheinungsbild ohne Aufmerksamkeitsdefizite, das jedoch eher selten vorkommt.

Im Frontalhirnbereich finden sich überdurchschnittlich hohe Mengen an Dopamin- und Noradrenalintransportproteinen. Dadurch wird Dopamin zu schnell aus dem synaptischen Spalt entfernt, ins Neuron zurückgeführt und abgebaut. Diese beschleunigte Wiederaufnahme verhindert, dass Dopamin seine Funktion bei der Steuerung kognitiver Prozesse und der Regulation von Aktivität vollständig ausüben kann. Eine ausreichende Wirksamkeit wird erst erreicht, wenn vermehrt Dopamin ausgeschüttet wird, etwa bei besonders spannenden Tätigkeiten, unter hohem Zeitdruck oder während sportlicher Betätigung.

Daher ist es bei der psychologischen Diagnostik entscheidend, Testverfahren auszuwählen, die einerseits ausreichend ansprechend gestaltet sind, um die Motivation zur Mitarbeit zu fördern, jedoch andererseits nicht so herausfordernd, dass eine außergewöhnlich stimulierende Situation entsteht. In einem solchen Fall könnten die Testergebnisse die maximale Leistungsfähigkeit der untersuchten Person widerspiegeln. Unter diesen Bedingungen ist es möglich, dass auch bei Menschen mit ADHS eine normgerechte Konzentrations- und Aufmerksamkeitsfähigkeit nachweisbar ist.

Medikamente, beispielsweise Methylpenidat (das u.a. auch unter dem Handelsnamen Ritalin bekannt ist) hemmen die Wiederaufnahme von Dopamintransportprotein und wirken so gegen die Symptomatik (kognitive Beeinträchtigungen und mangelnde Kontrolle der Aktivität). Deshalb sollten solche Präparate am Tag der Testung nicht eingenommen werden. Sie würden das Testergebnis insofern verfälschen, als die Ursache der eventuellen ADHS ausgeschaltet würde und diese nicht verifiziert werden könnte.

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